Die Guildomacher

Meine Lieben,

das Buch, das ich vorlese, wurde vor etwa 16 Jahren unter dem Titel „DoppelIch“ veröffentlicht.

Es war eine Auftragsarbeit für das Gütersloher Verlagshaus. Der Verlag war durch meine Talkshow: „Guildo und seine Gäste“ auf mein zerklüftetes Treiben im pädagogischen Kontext aufmerksam geworden. Bestellt wurde ein Buch über meinen Ansatz zum Thema Inklusion. Ich habe das Ganze dann in einen autobiografischen Roman gepackt und bin dafür in Bereiche meiner Vergangenheit vorgedrungen, die mich zum Teil vor mir selbst erschaudern ließen. Glaubt mir: Alles Erzählte ist genauso geschehen, wie ich es erzähle. Mein Versprechen: Nach dem Verzehr dieses Hörbuch, wisst ihr definitiv, mit wem ihr es bei mir zu tun habt.

Es ist die Geschichte meines Lebens: Nicht immer rund, selten geschliffen, mehreckig, häufig bin ich eher gestolpert als geschritten und es hätte alles ganz anders kommen können. Aber während meines sozialen Jahres in der Werkstätte für Behinderte in Trier bin ich endlich auf „normale Menschen“ getroffen. Diese Prachtexemplare haben mir geholfen zu dem zu werden, der ich jetzt bin, oder: auch bin. Deshalb ist ihnen dieses Buch gewidmet: „Den Guildomachern“!

Wenn ihr euch fragt: warum schickt das Hörnchen sein Meisterwerk fast 20 Jahre später als Hörbuch wieder auf die Reise?

Nun, die Zeit verlangt es:

Ich finde, dass wir damals, vor 16 Jahren, im Umgang mit behinderten Menschen gesellschaftlich ein gutes Stück offener und weiter waren, als wir es heute sind.

Gefühlt fallen wir Stück für Stück zurück in die Niederungen des Miteinanders.

Wenn heute selbst ein neugewählter Amerikanischer Präsident, der Hüter der westlichen Welt, nach einer schrecklichen Flugzeugkatastrophe, Menschen mit Behinderung und deren Förderung als mögliche Unfallursache nennt, wenn dann auch hierzulande aus einschlägigen Kreisen behinderte Menschen wieder zunehmend als Belastung und nicht auch als gleichberechtigter Teil unsere Gemeinschaft gesehen werden, ist es an der Zeit für mich, wieder in den Ring zu steigen!

Die lautesten Inklusionsgegner haben, da bin ich mir sicher, persönlich noch nie persönlichen Umgang mit behinderten Menschen gehabt. Was man nicht richtig kennt, vor dem fürchtet man sich und dann wird laut gebellt! Das ist auch ein Stück weit verständlich.

Deshalb möchte ich hier exemplarisch von meinem Leben und meinen ursprünglichen Ängsten erzählen, sowie von den Dingen, die ich ohne „die Guildomacher“ niemals gelernt hätte.

So, genug gesülzt: Es geht los!